oder und: eine Ode an meine Lieblings-Blogger
Irgendwann in den vergangenen Tagen ist mir
diese Studie in die Hände gefallen. Ich erinnere mich, es muss Mitte September vergangenen Jahres gewesen sein, als ich diese Einladung zur Umfrage in meinem E-mail-Postfach fand. Zu diesem Zeitpunkt fiel es mir noch schwer, mich selbst als "Blogger" zu bezeichnen, allerdings hatte ich in der "Blogosphäre" schon meine Favourits da schon in mein allmorgendliches Ritual eingebunden: Aufstehen, Kaffeekochen, nebenher duschen, Kaffee schnappen und durch meine Lieblingsblogs streifen. Dieses Ritual möchte ich nicht missen.
Diese Studie ist
hier im Weblog der Studienmacher noch einmal zusammengefasst, aus der ich mir erlaube im weiteren kurz zu zitieren (
Zitate aus o.g. Studie werden im weiteren
kursiv dargestellt).
...Das soziodemographische Profil dieser Gruppe entspricht in etwa dem von Pioniernutzern neuer Internet-Technologien (hohe formale Bildung; um die 30 Jahre alt; oft noch in einer schulischen oder studentischen Ausbildung), weist aber ein vergleichsweise ausgeglichenes Geschlechterverhältnis auf....
Nun, in dieses Profil-Muster falle ich ja wohl voll und ganz hinein: 30 Jahre, Studium beendet und ich denke im Internet einigermassen bewandert. Und: ich bin männlich.
Gründe für das Führen eines Weblogs sind Spaß und Freude am Schreiben sowie der Wunsch, Ideen und Erlebnisse für sich selbst festzuhalten ... dominieren Berichte aus dem Privatleben sowie (etwas seltener) dem schulischen, studentischen oder beruflichen Alltag. Fotos und Bilder sowie Verweise auf andere interessante „Fundstücke“ im Netz ...
Stimmt irgendwie alles, aber es war anfangs nie meine Intention zu "bloggen". Das liegt vielleicht auch ein Stück weit daran, dass mir kein journalistisches oder publizistisches Handwerkszeug mit gegeben wurde und weil mir vielleicht auch das kleine bisschen Egozentrik eigentlich fehlt um unreflektiert frei von der Leber weg zu bloggen.
Eigentlich war ich auf der Suche nach einer geeigneten Plattform Reiseberichte und Fotos davon relativ einfach für meine Daheimgebliebenen zugänglich zu machen (mehr davon in wenigen Tagen hier an dieser Stelle). Viele aus meinem Freundeskreis sind mittlerweile in der ganzen Welt unterwegs und verstreut, klar freue ich mich über Reiseberichte und mails vom anderen Ende der Welt, aber diese ewigen Dateianhänge?! Da dachte ich noch über eine Homepage nach, aber die Pflege der selben aus der Ferne erschien mir dann doch recht schwierig.
Durch einen Freund wurde ich auf "Blogs" aufmerksam, der meinte, dass diese Plattform am ehesten meinen Bedürfnissen entspräche. Google nannte damals bei Blogs an erster Stelle
Don Dahlmann, ich erinnere mich genau, der aktuelle Artikel mit dem Laptop auf dem Gartentisch ... ich war fasziniert von der Schlichtheit des Layouts und den wunderbaren Worten, für die ich Don Dahlmann mir als grossen Gegenwarts-Schriftsteller vorstellte. Was er tatsächlich macht, hat sich mir bis heute nicht erschlossen, dafür lernte ich über seine "Blogroll" weitere Schritte in der Blogosphäre.
Sebas fand ich sehr skurril,
Lyssa's Texte waren mir anfangs zu lang und ich war ungeduldig, es dauerte mir stets zu lange bis was Neues kam, heute lechze ich nach Texten von ihr.
Ich verfolgte die
Siegerprämierung des Look-a-like-Contest mit der sich anschliessenden
Piratenparty aka Look-a-like-Party bei der
Spreepiratin.
Kurze Zeit später ging der
Blogswap los und ich gestehe, dass es tatsächlich eine Weile gedauert hat, bis ich verstanden habe worum es ging ... anfangs hatte ich "Quereinsteiger" noch gedacht, dass
MC Winkel und
Burnster tatsächlich ihre Behausungen
Kiel gegen
Berlin getauscht hatten, erst
später erschloss sich mir dann der tatsächliche Sachverhalt.
Ich verfolgte gebannt den Blogswap zwischen
Bandini und "das Weib" und
Bandinis schwersten Fall.
Von diesen ersten Erfahrungen folgten ganz sachte und vorsichtige Schritte immer weiter in die Blogosphäre, zu
Elle, zu
Bittersweet,
Pia,
Melville,
Supercluster Herrn rOssi und weiter zum
Wortschnittchen. Unverzichtbar wie alle anderen
das kleineF,
Modeste, sowie die kulinarischen Ausflüge des
herrn paulsen und seinem Kiosk nicht zu vergessen
Bettgeflüster, wobei mich der Abschied von
Kirschrot sehr berührt. An dieser Stelle Euch allen genannten und ungenannten Bloggern (die Referer zeigen ja wo ich mein Unwesen treibe) ein Dankeschön für tägliche Inspirationen ...
...Weniger als ein Drittel der Autoren bloggt unter einem Pseudonym oder völlig anonym; die Mehrheit gibt in Beiträgen oder auf gesonderten „about me“-Seiten Hinweise auf ihre realweltliche Identität...
ich bin und bleibe (weitgehend...) anonym, mir ist das berufl. Gründen auch lieber so.
Nahezu alle Autoren erlauben Kommentare in ihrem Weblog...
sonst wäre es doch auch irgendwie langweilig, oder?
Etwas mehr als die Hälfte der Autoren führt eine Blogroll, in der sie vor allem auf solche Weblogs verweisen, die sie selber gerne lesen ...
Ehrlich gesagt tu ich mir im Augenblick etwas schwer damit. Ich führe zwar auch eine, aber mir kommt das eher wie ein "Freundesliste" in einschlägigen Singelbörse-Plattformen vor, sowas wie ein "Schwanzvergleich": schaut mal alle her, was ich für tolle Freunde habe. An dieser Stelle möchte ich nocheinmal hervorheben, dass ich die bei mir genannten Blogs und deren Blogger nicht persönlich kenne, vielleicht auch nie kennenlernen werde, aber ich finde diese Texte und Einträge grossartig und sie sind für mich manchesmal ein Quell der Inspiration. Vielleicht werde ich meine Blogroll auch wieder abschaffen (im öffentlichen Raum).
Nur eine Minderheit der Befragten liest mehr als zehn Weblogs regelmäßig; dominierende Erwartung an das Medienformat sind die Möglichkeit zu Kommentaren, die persönliche Meinung des Autoren in den Beiträgen zu erkennen...
Bei mir sind es eindeutig deutlich mehr.
In manchen Beiträgen werde ich unverblümt meine politische Meinung
Meinung zum Ausdruck bringen, allerdings denke ich nicht, dass sich für mich dabei um eine multimediale Form handelt, die sich als
fünfte Macht im Staat betrachten kann. Zumindest nicht in der Form, wie ich es betreibe.
Um es kurz zu machen: ich blogge hier mal mehr mal weniger Mist, weil es mir Spass macht und weil es eine spannende Form ist, an Texte und Gedanken zu gelangen, die sonst nirgends publiziert werden würden.