Kurswechsel: Udaipur statt Ujjain

IMG_7115Meinen dritten Stop habe ich hier in Udaipur gemacht, sozusagen "James Bond-City", hier wurde Octopusy gedreht und die Inder, abgedreht wie sie sind, ntzen das natuerlich und so kome ich hier jeden Abend in jedem Restaurant in den Genuss des Octopussy-James Bond in Englisch mit Hindu-Untertiteln.
Drei Tage habe ich hier in dieser tollen Gegend am Lake Pichola verbracht, es ist sehr sehr warm aber trocken und dadurch laesst es sich hier ganz wunderbar aushalten. Heute Abend werde ich dann in den Bus nach Indore steigen, ueber Nacht noch ein wenig suedlicher fahren nach Mandu, auf ein menschenverlassenes Hochplateau mit urlaten Tempelanlagen und Forts.

Auf meiner Zugfahrt von Agra nach Udaipur hatte ich einige tolle Begenungen und das eisen nimmt allmaehlich eine Form an, uber die sich sagen laesst: es passiert einfach und dann musste schauen was Du daraus bastelst. Mit mir im Zug auf der Bank sassen ein aelteres indisches Ehepaar, sie die ganze Fahrt ueber dem Fenster zugewandt, er liess sich ganz schwer einschaetzen. Sicherlich einer der gebildeteren Maenner hier in Indien, er vertiefte sich unterwegs immer wieder eine sozial-psychologische Schrift, der Titel: die Menschheit ist ein Zoo. Jedenfals erklaerte er mir in holprigstem, rasselndem Englscih, dass sich der Autor damit auseinandersetze, warum zum einen Menschen toeten, zumal sie es zum Ueberleben nicht tun muessten wie im Tierreich, sondern immer aus niederern Beweggruenden toeten und zum anderen wie sich Tiere in GEfangenschaft veraendern, oder vielmehr ihre Verhaltensweise. Essen, Trinken bekommen sie vorgesetzt, sie sind in Sicherhaeit, wenn auch gleich in Gefangenschaft und muessen sich um nichts sorgen. Er verglich das mit Menschen in einer grossen Stadt.

Das Buch welches er in der Hand hielt und in dem er sich von Zeit zu Zeit vertiefte, erschien schon sehr alt, abgegriffen, der Umschalg wurde durch eine selbstklebende Folie gesichert, waehrend der Buchruecken sich allmaehlich von seiner Heftung verabschiedete, hatte ihn dieses Buch sicherlich weite Teile seines Lebens mit begleitet. Der kleine Junge, der uns gegenueber sass war immer wieder versucht, dem Alten dieses Buch wegzuschnappen und lange Zeit konte der Alte das Buch gegen die neugierigen und sicherlich nicht sanften Kinderfinger verteidigen. Doch es kam wie es kommen musste: der Alte musste dem Drang nachgeben, dem alle alten Menschen mit zunhemnedem Aletr immer haeufiger erliegen: er wackelte auf die Toilette. Wieder fingerten die kleinen Kinderfinger nach dem alten buch und mit einem sanfetn Laecheln wandte sich die Alte des Alten vom Fenster ab, druekcte dem Kleinen das buch in die Finger und starrte weiter aus dem Fenster hinaus. Keine Minute spaeter knallte das Buch auf den Fussboden und zerfiel in fuenf Teile. Etwas betroffen angelte die Mutter des Kleinen nach den klaeglichen Resten der alten Literatur, stopfte die ausgefallenen Heftungen irgendwie wieder in das Buch zurueck, legte es auf den Platz des Alten und knallte dem Kleinen eine.
Kurze Zeit spaeter kam dann der alte Mann zurueck, nahm sein Buch, schlug es auf, wortlos lete er die Heftungen richtig herum wieder an die richtigen Stellen und sprach fuer den Rest der Fahrt kein Wort mehr.

IMG_6818Direkt neben mir sassen drei kleine Italienerinnen, Daniela, Monina und Valentina. Sie waren aus Florenz und Bologna und wusten noch nicht so recht, wo sie in Jaipur die Nacht verbringen sollten. Meinen Vorschlag mit zu meiner Herberge mit zufahren nahmen sie dankend an. Allerdings war dieses Guesthouse restlos ausgebucht, aber mitten in der Nacht weitersuchen wollten sie auch nicht und so haben wir uns fuer drei Naechte mein Zimmer zu viert geteilt. Das waren echt drei verreuckte Tage in JAipur! Wischmop, italienische Mamma und Studentin koennte ich sie kurz umschreiben, was ich aber natuerlich nicht tue ;-)
Die Tage waren ausgefuellt mit Ticketbuchungen bei Allitalia, Stornierungen von Zuegen und Zugbuchengen.
IMG_6821Die drei brachten mich auf die Idee nach Udaipur zu fahren und wenn sie wuesten, was sie hier verpasst haben ... aber sie haben sich selbst in die Wueste geschickt, nach Jodhpur.
Der gemeinsame Einstand war eine naechtliche Pizza Margaritha, die der Pizzabaecker vom Guesthouse extra noch ganz spaet fuer unsere hungrigen Bellies zubereitet hat.
Die Trennung in Jaipur war dann echt heftig, doch nach den drei tollen Tagen trennten sich leider unsere Wege wieder.
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In meinem Zug nach Udaipur traf ich dan auf LAia, eine Spanierin uas Barcelona mit der ich die Zeit hier in Udaipur verbracht habe. Doch von Laia aus Bercelaona, von Harrish aus Jaipur und der naechtlichen Motorradfahrt durch die vollen Strassen dieses Molochs und von Erin & Mark, zwei Kollegen aus North Carolina und unserer verrueckten Idee einer Tour d'Amerique erzaehle ich ein anderes Mal.

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