Dienstag, 21. Februar 2006

Störtebekers Gold

Stoertebekers GoldDer Titel ist Programm, stoerti muss so ein Buch gelesen haben; klar das habe ich! Und ich schreibe darüber, weil - wie ich finde - die Rezensionen die ich beispielsweise bei Amazon gelesen habe, diesem Buch nicht ganz gerecht werden.
Zu allererst mal vorweg: der Protagonist in diesem Roman ist nicht, so wie ich es auch anfangs erwartet hatte, die Seeräuberlegende und Anführer der Vitalienbrüder Klaus Störtebeker, sondern der Schriftführer und Kassenwart einer der Störtebeker begleitenden Koggen und immer wieder nur bruchstückhaft findet Störtebeker selbst Platz in diesem Roman.
Nachdem die Vitalienbrüder von der Hanse vor Helgoland zerschlagen wurden, verstreuen sich die letzten wenigen Überlebenden im Nord- und Ostseeraum. Zu diesen Überlebenden gehört auch der Schriftführer und Kassenwart Maritn DAmme, der auf Grund seiner Funktion in dieser Gruppe ein phänomenales und wertvolles Wissen mit sich trägt: nur er allein weiss noch, wo sich die meisten der Stöertebekerschen Schätze verbergen. Anfänglich gehetzt und sich von der Hanse verfolgt fühlend beginnt er sich eine neue Existenz im ausklingenden 15. Jahrhundert aufzubauen. Erst spät beginnt er dann, dem Gold Störtebekers hinterherzujagen.
Dieser Roman ist mit einer unglaublichen Detail-(treue werde ich nicht schreiben, ich bin nie in dieser Zeit gewesen)-verliebtheit ausgestattet, die vielleicht den einen oder anderen Leser abschrecken und dazu bringen kann, dieses Buch schon vor Ende aus der Hand zu legen. Dennoch finde ich lohnt es sich durchzuhalten, es wird die Zerrissenheit und Zerstrittenheit im Norddeutschen Raum geschildert und die für diese Zeiten typischen Gefahren, die wie ein stetes Damoklesschwert über dem Protagonisten und seinen Begleitern schwebt, hat mich an dieses Buch gefesselt.
Thomas Einfeldt, dem Autor dieses Buches, ist es gelungen sein historisches Wissen als eigenen Schatz in diesen Roman einzubringen und packend wiederzugeben. Für Nord- und Ostseeurlauber mit Sicherheit ein tolles Buch, das aus einem recht unkonventionellen Blickwinkel auf Klaus Störtebeker und das ausklingende Spät-Mittelalter zurückschaut.

[edit] Und natürlich wieder mit einem Eintrag in Handlungsreisen.de

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